bisschen Minze für die Italiener

Heute traf ich mich abends mit Franzi zum Aperitivo im Savoia. Etwas später kamen dann auch Giulio und Vitangelo noch dazu. Nachdem wir uns dort bei guten Gesprächen Prosecco, Bier und kleine Leckereien gönnten, wollten wir danach noch ins Shabby gehen, da dort zwei unserer Mitbewohner und eine Freundin waren. Als wir dort ankamen setzten wir uns alle erstmal an einen größeren Tisch im Außenzelt und die Runde verlief sich in Gesprächen. Kurz vor Mitternacht dann begann plötzlich das Zelt richtig stark zu wackeln und es gab für 5 - 10 sek. auch ein lautes rüttelndes Geräusch. Anfangs waren wir sehr verwirrt, was das war. Hat jemand am Zelt gerüttelt und sich ein Spaß gemacht oder war es nur Wind? Weder noch, es stellte sich dann relativ schnell heraus, dass es sich um ein Erdbeben gehandelt hatte. In dem Fall mein zweites hier seit ich in Italien bin. Die ganzen Italiener riefen dann alle erstmal ihre Familien an, um zu checken dass es allen gut geht. Denn die Häuser hier sind (obwohl es öfters Erdbeben gibt) meistens sehr alt und dadurch relativ unstabil gebaut und können leichter einstürzen. Wir liefen dann durch die Straßen, wobei Franzi sich relativ schnell dann verabschiedete, und nach Hause ging, trotz der Bedenken der anderen. Man konnte dann richtig beobachten, wie alle aus ihren Häusern kamen und auf die Straße liefen, da man nicht wusste, ob das Haus sicher war. So standen wir dann mit einigen unserer Nachbarn neben unserer Straße und warteten. Unglücklicherweise war es unfassbar kalt draußen, sodass ich das Gefühl hatte gleich einzufrieren. Irgendwann holte Giulio dann seine Frisbee und Bier. Zuerst spielten sie nur in der Straße Frisbee, was aber etwas ungünstig war, da dauernd Autos durchfahren wollten. Daher liefen wir rüber zum Piazza Vittorio Emanuele II und dort waren mindestens 200-300 Menschen unterwegs, nicht mal an guten Wochenenden sind dort so viele Leute. Wir spielten dann auf dem Piazza alle im Kreis, bis irgendwann die Frisbee kaputt ging. Wir gingen weiter in die Via Ferrari, um zu sehen was dort so los war. Dort öffneten wir dann auch das Bier und chillten dort noch eine Weile. Als sich dann die Straßen langsam leerten, machten auch wir uns auf den Weg nach Hause. Dort schauten wir noch kurz nach dem Auto von Catherina und drehten eine Kurze Runde, wobei wir einen kleine Zwischenstopp in Ferrazzano einlegten. Von dort hatte man einen echt coolen Blick über ganz Campobasso by night und auch der Mond sah heute unfassbar schön aus. Da es aber wie bereits erwähnt ultra kalt war blieben wir auch nicht lange und machten uns relativ schnell dann wirklich auf dem Weg nach Hause. Zuhause angekommen freute ich mich dann viel zu sehr auf mein Bett, da es mittlerweile kurz nach drei war.

Hier noch ein paar Side Facts zum Erdbeben:

Das Erdbeben auf der Richterskala wohl eine Wert von 4,6. Das Epizentrum des Erdbebens war zwei Kilometer westlich von Montagano (Campobasso) in 23 Kilometern Tiefe, also nur ein paar km entfernt von mir. Das Beben soll in der ganzen Region Molise sowie auch in den Abruzzen, Kampanien, Apulien und dem Latium zu spüren gewesen sein.